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Fehlerkultur in der Anwaltskanzlei verbessert Umsätze.

Jeder macht Fehler. Doch nicht jeder sucht so akribisch nach ihnen wie Anwälte. Sie leben ja davon, gegnerische Schriftsätze zu zerlegen – und am besten den Gegner gleich mit. Aus dieser strukturellen Schwäche resultiert eine gefährliche „Anti-Fehlerkultur“ im Kanzleialltag:
Anwälte verharmlosen eigene Schwächen und bauschen die anderer auf.

Wer Fehler in der Kanzlei sucht, verharmlost oder aufbauscht, verliert Führungskompetenz.

Die anwaltliche Ausbildung ist auf Fehlersuche geeicht („Nur wer klagen kann, kann nicht klagen“), sie liebt den Kampf („Ich gewinne, wenn du verlierst“) und gefällt sich in detailreich-reaktiver, rein rechtlicher Argumentation. 
Keine gute Voraussetzung für ein selbstbewusstes und lockeres Arbeitsklima, das allein der Chef verantwortet.

„Solange Anwälte sich bereits dadurch für erfolgreich halten, dass sie als „erfolgreiche Anwender der juristischen Methodebuchhalterisch, vergangenheitsbezogen und fehlerorientiert“ [1] denken, peilen sie Führung erst gar nicht an, und die wenigen halbherzigen Versuche misslingen natürlich. Das rächt sich auch im Selbstbild. Diese – depressiv anmutenden – Verhaltensweisen eines anwaltlichen Chefs geben bekannt, dass dieser Anwalt Führung nicht gelernt hat.

Fehler bei anderen suchen

Details aufbauschen

langatmig sprechen

Probleme statt Lösungen interessant finden

die Meinung anderer sowie die Kapazitäten der eigenen Sekretärin gering schätzen

sich bis an die Zähne bewaffnen

aber“ sagen

anderen ins Wort fallen

vorwurfsvoll verstummen

Gespräche nicht strukturieren

hauptsächlich helfen wollen

eigene Erfolge fürchten

eigene Ziele verschweigen

Einwände als Hindernis sehen

kein Feedback geben oder einholen

[1]Dr. Rainer Ponschab in „Kommunikation statt Konfrontation“, S. 27