Der Coach als Scharlatan
Shakrenflüsterer, Schneeballsystem und andere Scharlatane können seriösen Coaches und deren Klienten gefährlich werden
In kursiv finden Sie die Gegeninszenierungen seriöser Coaches.
Shakrenflüsterer, Schneeballsystem und andere Scharlatane können seriösen Coaches und deren Klienten gefährlich werden
In kursiv finden Sie die Gegeninszenierungen seriöser Coaches.
Die Qualität eines Coaches ist – außer durch konkret geschilderte Erfahrungen eines geeigneten Referenzgebers – für einen zukünftigen Klienten nicht messbar.
Doch Trost naht; wenigstens ist die Negativauswahl einfach.
Hier finden Sie Entscheidungshilfen (In kursiv finden Sie die Gegeninszenierungen seriöser Coaches):
Im oder direkt nach dem Vorgespräch verlangt der Coach eine Unterschrift von Ihnen unter einen “Rahmenvertrag” über eine “zunächst” vom Coach für nötig gehaltene Anzahl von Stunden?
Sofort und unwiderruflich alle Kontakte abbrechen!
Sollte dieser Coach in einem Verband organisiert sein, melden Sie das dem Verband. Ein solch unethisches Verhalten schadet allen seriösen Kollegen.
Eine nicht quantifizierte und nicht spezifizierte Sprache mit hohem Verallgemeinerungsgrad kennzeichnet den Online-Marktauftritt unseriöser Player: “Immer mehr Menschen kommen mit den hohen Anforderungen unserer heutigen Welt nicht mehr zurecht” (Angebot Life-Coach).
Nicht verifizierbares Material lässt den Probleminhaber ratlos zurück.
Der Coach ist nicht spezialisiert in Ihrer Branche oder Hierarchiestufe und kennt trotzdem alles, was Sie vortragen, hat alles schon erlebt, was noch vor Ihnen liegt und kann alles bieten, was Sie brauchen?
Beenden Sie diesen Kontakt.
Immer unseriös: Vergleichsparameter fehlen bei einem Superlativ (“Business Coaching ist mittlerweile als die individuellste und nachhaltigste Form der Personalentwicklung und Mitarbeiterführung angekommen”), bei einem Komparativ (“Durch ein Coaching wirken Sie souveräner und gefestigter auf Ihre Umgebung”) oder bei einer Prozentzahl (“Über 90 Prozent der Klienten bestätigen, dass sie durch das Coaching ihre Führungsrolle mit mehr Effizienz, Klarheit, Zufriedenheit, Souveränität und Gelassenheit erfüllen.”)
Coaching hat durch die hohe Anzahl nicht fundiert ausgebildeter Menschen immer noch das Schmuddelimage eines distanzlosen “Wir-haben-uns-alle-lieb” Szenarios. Der Coach lädt den (künftigen) Klienten zum “Kaffeetrinken” ein und betont, dies sei eine Ausnahme, man sei ja “gerade in der Stadt”.
Passiv aggressiv organisierte Coaches lassen sich vom unerfahrenen Klienten sogar feiern für die “viele Zeit, die Sie investieren für mich”, wehren dann selbstverliebt und gestenreich dieses Lob ab und schwurmeln etwas von “selbstverständlichem Service”.
Wortschöpfungen wie “Coachulting” (offenbar eine Mischung aus Consulting und Coaching) sollen mutmaßlich Abgrenzung bewirken und Kreativität anzeigen – und verwirren Rezipienten weiter.
Wie in der AMAZON Werbung üblich (Ich habe ein Grillbesteck gekauft und erhalte unaufgefordert Werbung für Grillkohle) versuchen Schmalspur-Coaches, den Klienten zum Kauf weiterer ihrer Leistungen zu animieren.
Das tun sie ungefragt, mehrfach und verwenden zunehmend drohende tonale und inhaltliche Muster: “Natürlich kriegen Sie erst im Seminar die wirklichen Fähigkeiten dazu; im Coaching können wir nur den Grundstein legen. Für unsere Klienten kosten deshalb alle unsere Seminare 30 % weniger”.
Wer als Coach ein offensives, unverlangtes Bundling nötig hat, wirkt nicht gerade vertrauenerweckend bezüglich seiner Basisleistung.
Kumpelhafte Kommentare (“Das Kind werden wir schon schaukeln”), duzen (“Da kannste sicher sein…”), weitere Verbrüderungsinszenierungen (“Das kenn ich von meinem Schwager”) oder auch Kompetenzgehaspel (“Ich hatte mal einen Fall, in dem…”) indizieren bestenfalls, dass der Coach unausgebildet, persönlich anerkennungsbedürftig oder sozial vereinsamt ist; manchmal kommt alles zusammen.
Der Meister hat gesprochen; der Jünger ist begeistert. Und wenn mal nicht, ist der Meister beleidigt. Dies ist die Grunddisposition krankhafter Narzissten. Auch Menschen, die sich Coach nennen, können (und dürfen in Deutschland leider auch) krankhafte Narzissten[1] sein. Sie möchten für ihren maßlosen Durchblick angehimmelt und für ihre Überflieger-Kompetenzen weiter empfohlen werden. Für krankhafte Narzissten ist es unerlässlich, höher zu stehen als der Rest der Welt. Wenn dieses System zu kippen droht – hauptsächlich geschieht das durch Kritik des Klienten – wird der narzisstisch beeinträchtigte Coach zunächst versuchen, die Kritik kleinzureden.
Wenn das nicht reicht, um seine gefühlte Grandiosität wieder herzustellen, wird er den Klienten abwehren, herabwürdigen, das Coaching abbrechen und den Klienten für das “Scheitern” des Coachings verantwortlich machen.
Das “Bullshit Bingo Coaching” (Johanna Busmann) enttarnt inhaltsferne Worthülsen, deren Häufung in einer Leistungsbeschreibung oder in einem Angebot einen unseriösen Zugang zum Thema Coaching indizieren könnte.
Auch wenn einzelne Begriffskombinationen wahrscheinlich unvermeidbar sind: Je häufiger ein Anbieter auf sie zurück greift, desto seltener erscheint er seriös.
Ich begleite Anwälte als Einzelpersonen und in Teams bei schwierigen Themen.
Ziel ist immer die Lösung individueller, strategischer und motivationsrelevanter Themen im Arbeitsalltag.
Mit einem Seminar oder einer Beratung hat ein Coaching nichts zu tun.
Johanna Busmann, Hamburg
35 Jahre Anwaltstraining, Strategieberatung und Kanzleicoaching
In fast allen Fällen ist ein Coaching in der „Erstanschaffung“ teurer als ein Seminar.
Tag:
2400 Euro + Reise + MWSt. + Übernachtung
(wird Einzelpersonen nicht gewährt)
Stunde
280 € + MWSt. + Reise + ggfs. Übernachtung.
Anamnesegespräch
Das Anamnesegespräch ist bei mir immer kostenfrei: 3o min am Telefon
Danach gebe ich eine Einschätzung von Methode, Weg, Dauer und Ergebnis.
Wird im Briefing mitgeteilt.
Zerstrittene Teams begleite ich nur an neutralem Ort. Auch in manch anderem Fall empfiehlt sich der Rückzug in ein Waldhotel.
Telefoncoaching
In Ausnahmefällen ist ein Telefoncoaching möglich.
Video-Coaching
Über “Teams” oder andere Systeme möglich.
Sparringspartner
Live-Coaching einer Einzelperson braucht manchmal einen vertrauten Feedbackpartner ohne private oder enge Bindung an den Klienten. Dieser wird in das Coaching eingebunden.
30 Jahre Anwaltstraining und Kanzleimarketing. Genießen Sie Neues, Anregendes und Lernbares aus dem Anwaltsalltag.
30 Jahre in Bild und Wort:
Rückblick