Selbstmanagement in der Anwaltskanzlei
Wer Selbstmanagement betreibt, manipuliert nur noch sich und nicht mehr andere. Das Verhalten dieser Personen passt zu ihren Werten, zu ihren Zielen und zu ihrer momentanen Rolle.
Wer Selbstmanagement betreibt, manipuliert nur noch sich und nicht mehr andere. Das Verhalten dieser Personen passt zu ihren Werten, zu ihren Zielen und zu ihrer momentanen Rolle.
Moshé Feldenkrais hat mit dieser Erkenntnis weltweit erstrebenswert gemacht, dass jeder seine bis dahin verborgenen Impulse, Fähigkeiten und Fertigkeiten (er-)kennt, achtet und weiter entwickelt.
Dadurch wurde er zu einem oft ziterten Selbstmanagement-Papst.
Beispiel:
Wer erstmals in seinem Anwaltsleben nach bewusster Entscheidung drei Stunden netto an den Vortragsfolien für nächsten Dienstag gearbeitet hat, obwohl zwei Mandanten eine subjektiv äußerst schlüssig begründete Drängelei an den Tag legen, ahnt vielleicht, was Feldenkrais sagen wollte.
Selbstmanagement erfordert mehr Disziplin als die finale Vorbereitungsphase eines Hochleistungssportlers auf die Olympischen Spiele.
Anfänger im Disziplin-Geschäft arbeiten mit Selbstaffirmationen: Sie machen sich in Selbstgesprächen klar, was sie soeben tun und wozu das gut ist:
Selbstgespräch:
„Mit diesen Vortragsfolien erreiche ich Positives für meine eigene Zukunft; die beiden Dränglermandanten dagegen zeigen meinen Fehler in der Vergangenheit auf, ihnen zu wenig deutliche, zeitlich definierte Grenzen gesetzt zu haben. Das ändere ich morgen, nicht heute. Daraus lerne ich wiederum für meine Zukunft: Was durch mich selbst in der nahen Zukunft erreichbar ist, behandle ich vorrangig. Was in der Gegenwart abgearbeitet werden muss und keine A-Aufgabe ist, behandle ich nachrangig. Über beides informiere ich meine Umgebung rechtzeitig und wahrheitsgemäß. Einwänden dagegen begegne ich stets freundlich; ich halte sie für selbstverständlich und für berechtigt – jedenfalls aus der Sicht des anderen.“
Durch die geheimnisumwitterte Disziplin Selbstmanagement sind oder werden Individuen kongruent: Ihr Verhalten passt zu ihren Werte, zu ihren Zielen und zu ihrer momentanen Rolle.
Kongruenz bedeutet in der Mathematik Deckungsgleichheit und weist in der Persönlichkeitsstruktur von Selbstmanagern auf unabhängige, gelassene und starke Charaktere hin, die ihre Rollen, Werte, Fähigkeiten und Fertigkeiten kennen und bewusst – auch zum Vorteil ihrer Umgebung – nutzen.
Unrealistische Erwartung an sich selbst, die – auch versehentliche – Beschädigung der Umgebung, das Manövrieren der Kanzlei in die Insolvenz – und mutmaßlich sogar die eine oder andere Krankheit – haben bei jenen Personen überhaupt keine Chance, die Selbstmanagement zur zentralen Lebensdisziplin erheben.
Bewusst gesteuerte Prozesse im eigenen Gehirn sorgen endlich für eine so effektive Selbstmanipulation, dass die Manipulation anderer Individuen selbst dann unnötig wird, wenn man sie bislang versehentlich betrieben hatte. Selbstmanagement
Gehirntrolle sind – vor allem unter ihrem Taufnamen „Innerer Schweinehund“ – der Sand im Getriebe der Selbstbestimmung, Sparringspartner der inneren Schweinehunde und Intimfeinde konkreter Lebensziele.
Diese hauptberuflichen Vollbremser besuchen längst nicht jeden und erscheinen nur auf persönliche Einladung:
Ausgerechnet der Boss höchstpersönlich hat sie zuerst gut gebrieft und ihnen anschließend die freundliche Genehmigung zum Einnisten in den frontopolaren Cortex (Entscheidungsareal im Gehirn) erteilt.
Wie kriegt man sie wieder weg?
Einmal eingeladen, sind sie hartnäckiger als Filzläuse. Sie ignorieren alle Haus-, Kontakt- und Rückkehrverbote und adeln die Welt willenloser, fauler und disziplinferner Gehirnbesitzer durch Applaus. Dadurch sind sie in dieser Peergroup so beliebt.
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